"Der grüne Vulkan" - die Vulkaninsel Nisyros

Wenn man auf die Vulkaninsel Nisyros mit dem Schiff zufährt, erscheint sie als ein grüner Vulkankegel, nur dass der obere, spitze Teil des Kegels abgeschnitten ist. Die Insel ist nicht besonders groß, aber trotzdem brauch man ein paar Tage, um sie zu erwandern. Sie gehört zur östlichsten Insel des vulkanischen  Ägäisbogens und gilt, wie die anderen drei Vulkangebiete als "vulkanisch aktiv".
Es ist auch eine verhältnismäßig junge Vulkaninsel, die kaum älter als eine Million Jahre ist. Die letzten magmatischen / phreatischen Vulkanausbrüche liegen etwa 30.000-60.000 Jahre zurück. Aber es gab auch vulkanische Ereignisse, die nicht so weit entfernt sind. In der Mitte der Insel erstreckt sich das Kesseltal (Kaldera) mit mehreren Kratern. Diese entstanden, als ein aufsteigendes Magma auf Grundwasser stieß. Dabei erhitzte sich das Wasser schlagartig und es gab heftige Dampfexplosionen, die die Krater in der Kaldera bildeten.

Der Stefanoskrater dürfte - neben Nea Kameni auf Santorin - der am meisten besuchte Vulkankrater Griechenlands sein. Er gehört zu vulkanischen Tätigkeiten, die in der Zeit von 1700 - 1886 n. Chr. stattfanden. Tausende Touristen besuchen und betreten diesen Krater bei Tagesausflügen. Er ist die wichtigste Attraktion der Vulkaninsel Nisyros.

Neben ihm gibt es noch eine Reihe weiterer Krater, wie zum Beispiel den Polyvotiskrater, der nicht ohne Gefahr zu betreten ist. (Gefahr von Erstickung durch Gase!).

Die jüngsten, magmatischen Vulkanzentren sind die Lavadome, die die Landschaft der nördlichen Kaldera dominieren. Davon ist der Profitis Ilias der höchste. Ein bißchen erinnern sie an die Lavadome von Methana.

In den Kratern der Kaldera gibt es zahlreiche, bis zu 103 C Grad Temperatur heiße Gasaustritte (sogenannte Fumarolen), in denen heiße, ätzende Schwefelgase austreten und wunderschöne Schwefelkristalle wachsen lassen. Besonders beeindruckend sind die Löcher im Zentrum des Stefanos-Kraters, in denen heißer, ätzender Schlamm kocht. Wer ihnen zu nahe kommt und in sie rutscht, erleidet gefährliche Verbrennungen und Verätzungen. Leider sieht man viele Touristen, die mit Badeschlappen auf dem Kraterboden herumspazieren und die akute Gefahr ignorieren, bzw. von den offiziellen Führern nicht ausreichend gewarnt werden.

Durch den Vulkanismus gibt es auch auf Nisyros heiße Quellen, die im Heilbad der Gemeinde beim Hauptort Mandraki genutzt werden. Auch bei Pali versuchte ein Privatunternehmer ein Heilbad zu errichten, was aber bis heute durch die griechische Bürokratie blokiert wird. Die heißesten Quellen gibt es bei den Bäderruinen von Avlaki. Dort erreichen sie Temperaturen von ca. 50-60 C.

Nisyros ist durch seine Landschaft, Geologie und Natur eine ideale Insel für Wanderer und Geologen.